Washington. Trump-Anhänger haben offenbar versucht, einen Wahlkampfbus des Herausforderers Biden von der Straße zu drängen. Der Newsblog zur US-Wahl.

  • Donald Trump plant offenbar eine Wahlparty mit 400 Leuten im Weißen Haus
  • Der US-Rechtswissenschaftler Lawrence Douglas warnt vor einem „totalen System-Zusammenbruch“ nach der Wahl
  • Anhänger des US-Präsidenten haben wohl versucht, einen Wahlkampfbus des Herausforderers Biden von der Straße zu drängen
  • Donald Trump warnte vor einem verspäteten Wahlergebnis und einen „chaotischem Durcheinander“ wegen der Briefwahl
  • Donald Trump Jr., der älteste Sohn des Präsidenten, sorgte mit Aussagen zu Corona-Todeszahlen in den USA für Empörung
  • Biden warf dem aktuellen Präsidenten dabei vor, seine Wahlkampf-Veranstaltungen seien „Superspreader-Events“
  • Corona-Experte Anthony Fauci hat Donald Trumps Impfstoff-Versprechen nun deutlich widersprochen
  • Die US-Wirtschaft ist im dritten Quartal der Corona-Krise deutlich gewachsen

Mit einem Kraftakt zum Wahlkampfende will US-Präsident Donald Trump seinen Rückstand in Umfragen wettmachen und sich die notwendigen Stimmen für eine zweite Amtszeit sichern. Nach fünf Auftritten gestern will der Republikaner am Montag in drei besonders umkämpften Bundesstaaten um Wählerstimmen werben. Sein demokratischer Herausforderer Joe Biden plant am letzten Wahlkampftag Auftritte im wichtigen Bundesstaat Pennsylvania, einen davon mit Popstar Lady Gaga. Für Unruhe sorgte ein Medienbericht, wonach sich Trump voreilig zum Wahlsieger erklären könnte.

US-Wahl 2020: Alle News zum Duell Trump gegen Biden

Die Prognosen zur US-Wahl 2020 sahen zuletzt Biden als wahrscheinlichen Sieger. Der unter anderem für seinen Umgang mit der Corona-Pandemie massiv in der Kritik stehende Trump hat nicht nur im landesweiten Umfrageschnitt einen Rückstand von mehr als sechs Prozentpunkten. Auch in besonders wichtigen Schlüsselstaaten wie Michigan, Pennsylvania und Wisconsin liegt Trump hinter Biden.

Sehen Sie auch: Trump gegen Biden: Das Briefing zur US-Wahl

Dass Umfragen nur eine begrenzte Vorhersagekraft für den Ausgang der Wahl am 3. November haben, weiß wohl niemand so gut wie Hillary Clinton. Auch sie lag kurz vor der US-Wahl 2016 in Umfragen deutlich vor Trump, am Ende musste sich Clinton aber gegen den Immobilienmanager und früheren Reality-TV-Star geschlagen geben – und das trotz eines Vorsprungs von landesweit zwei Millionen Stimmen. Das liegt am Wahlsystem der USA.

Testen sie selbst: Wie Trump erneut ohne landesweite Stimmenmehrheit den Wahlsieg holen könnte

Trump wollte bis zuletzt keine geordnete Amtsübergabe im Falle einer Niederlage garantieren. Nun zeichnen sich mehrere Szenarien ab, was nach der US-Wahl passieren könnte. Die Möglichkeiten reichen von einer geregelten Amtsübernahme bis hin zur Verhängung des Kriegsrechts.

Alle Entwicklungen zum Duell Trump versus Biden finden Sie in unserem Newsblog zur US-Wahl 2020:

Montag, 2. November: Trump-Wahlparty mit 400 Leuten im Weißen Haus geplant

14 Uhr: Wir starten unser neues Newsblog. Lesen Sie die aktuellen Entwicklungen zur US-Wahl hier.

7.30 Uhr: Mitarbeiter von US-Präsident Donald Trump wollen für die Wahlnacht laut einem Bericht der „New York Times“ etwa 400 Leute zu einer Party ins Weiße Haus einladen. Ursprünglich war die Zusammenkunft in Trumps Hotel auf der Pennsylvania Avenue geplant. Das Event soll wegen der Coronavirus-Einschränkungen in der Hauptstadt, die bei Veranstaltungen in Räumen ein Limit von 50 Personen setzen, nun aber im Ostflügel des Weißen Hauses stattfinden. Die Zeitung berief sich am Sonntag auf anonyme Quellen.

Bereits am 26. September hatte es eine große Veranstaltung auf dem Gelände des Weißen Hauses gegeben. In den Tagen danach waren zahlreiche Menschen, darunter Trump und seine Frau Melania, positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Nominierungsveranstaltung für die inzwischen als Richterin am Supreme Court vereidigte Juristin Amy Coney Barrett hatte allerdings unter freiem Himmel stattgefunden. Die geplante Wahlparty dürfte nun ein größeres Ansteckungsrisiko bergen, weil sie drinnen stattfindet.

Sonntag, 1. November: Bericht: Trump könnte sich vorzeitig zum Wahlsieger erklären

22.40 Uhr: US-Präsident Donald Trump könnte sich einem Medienbericht zufolge im Fall eines Vorsprungs in der Nacht der US-Wahl noch vor Ende der Stimmenauszählung zum Sieger erklären. Die Nachrichtenseite Axios berichtete am Sonntag (Ortszeit) unter Berufung auf drei ungenannte Quellen, der Republikaner habe entsprechende Pläne mit Vertrauten besprochen.

Bereits jetzt zeichnet sich aufgrund der Corona-Pandemie eine Rekordzahl an Briefwählern ab. Laut Umfragen wollen vor allem Unterstützer des demokratischen Herausforderers Joe Biden davon gebrauch machen. In umkämpften Bundesstaaten wie Pennsylvania können Briefwahlstimmen noch Tage nach der Wahl ausgezählt werden.

Ein möglicher Vorsprung Trumps in der Wahlnacht zu Mittwoch könnte sich in den Tagen danach also noch als Niederlage herausstellen. Dann würden die Wahlleute in den Bundesstaaten, in denen sich das Ergebnis dreht, doch nicht Trump, sondern Biden zugesprochen.

Trump forderte am Sonntag bei einem Wahlkampfauftritt in Dubuque im Bundesstaat Iowa erneut, ein Wahlergebnis müsse in der Nacht zu Mittwoch vorliegen. „Das ist immer so gewesen, und so sollte es sein.“

US-Rechtswissenschaftler fürchtet „totalen System-Zusammenbruch“ nach der US-Wahl

14.03 Uhr: Das Angenehme mit dem Nützlichen hat am Halloween-Wochenende ein junger US-Bürger in Omaha im Bundesstaat Nebraska verbunden: Auf einem Foto ist zu sehen, wie ein Mann im Spider-Man-Kostüm seinen Wahlzettel ausfüllt. Er nutzte wie viele andere die Möglichkeit, schon ein paar Tage vor der US-Wahl die Stimme in einem Wahllokal abzugeben.

Colin Buckley trägt zu Halloween ein Spider-Man-Kostüm, während er in einem Wahllokal vorzeitig seine Stimme abgibt.
Colin Buckley trägt zu Halloween ein Spider-Man-Kostüm, während er in einem Wahllokal vorzeitig seine Stimme abgibt. © dpa | Nati Harnik

11.58 Uhr: Zwei Tage vor der Wahl hat sich Präsident Donald Trump siegessicher gezeigt – trotz schlechter Umfragewerte. „Unsere Zahlen sehen überall sehr gut aus“, schrieb Trump am Sonntagmorgen (Ortszeit) auf Twitter.

„Sleepy Joe beginnt bereits damit, sich aus bestimmten Bundesstaaten zurückzuziehen. Die radikale Linke geht unter!“, heißt es in dem Tweet.

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11.58 Uhr: New York City verbarrikadiert sich vorsorglich: Wie die „New York Times“ berichtet, bereiten sich mehrere Geschäfte und Restaurants in der Großstadt auf mögliche Proteste im Rahmen der US-Wahl vor. Auf Bildern ist zu sehen, wie zahlreiche Geschäfte Holzplatten vor ihren Schaufenstern anbringen.

Aus Angst vor Protesten nach der US-Wahl verbarrikadieren zahlreiche Geschäfte in New York ihre Fenster.
Aus Angst vor Protesten nach der US-Wahl verbarrikadieren zahlreiche Geschäfte in New York ihre Fenster. © AFP | David Dee Delgado

10.36 Uhr: Was passiert, wenn US-Präsident Donald Trump eine mögliche Wahlniederlage nicht anerkannt? Der US-Rechtswissenschaftler und Buchautor Lawrence Douglas hat in einem solchen Fall vor einer historischen politischen Krise gewarnt. Dem Land drohe im Extremfall ein „totaler System-Zusammenbruch“, sagte der Jura-Professor am renommierten Amherst College der Nachrichtenagentur AFP. Bei einer knappen Niederlage könnte Trump mit Vorwürfen des Wahlbetrugs „Verwirrung stiften“ und den Sieg für sich beanspruchen.

Trump lege schon seit geraumer Zeit mit seinen Angriffen auf die Briefwahl die Grundlage für ein solches „Katastrophen-Szenario“, sagte Douglas. „Er sagt den Amerikanern, dass unser Wahlsystem korrupt ist. Er hat ein Narrativ geschaffen, wonach das Wahlsystem seine Legitimität nur beweisen kann, wenn er gewinnt. Und wenn er verliert, ist das ganz einfach ein Beweis dafür, dass das System korrupt ist.“

Biden-Wahlkampfbus: Zwischenfall auf Schnellstraße mit Trump-Fans

7.14 Uhr: Eine Aktion von Trump-Fans sorgt in den USA für große Empörung. Unterstützer des amtierenden US-Präsidenten wurden dabei gefilmt, wie sie einen Wahlkampfbus seines Herausforderers Joe Biden auf einer Fernstraße mit Fahrzeugen einkesseln und bedrängen. Laut eines Sprechers der Biden-Kampagne wurde aktiv versucht, den Bus von der Straße abzubringen. Das Team an Bord rief daraufhin den Notruf und wurde später von der Polizei eskortiert.

Das Ganze ereignete sich auf dem Weg des Wahlkampfteams von San Antonio nach Austin, auf dem Highway I-35. Laut mehreren Medienberichten kam es bei dem Gedränge auf der Fernstraße auch zur Kollision zwischen einem Pro-Trump-Fahrer und einem weiteren Fahrzeug. Die genauen Hintergründe sind noch nicht geklärt. Eine Wahlkampfveranstaltung der Demokraten in Texas wurde nach dem Vorfall aus Sicherheitsgründen abgesagt.

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Donald Trump sicherte den Dränglern seine Unterstützung per Twitter zu: Am Samstagabend teilte er ein Video, das zeigt, wie die Trump-Karawane den Bus der Demokraten einkesselt. Dazu kommentierte er „I LOVE TEXAS!“.

Maas will neue Basis für Verständigung zwischen Deutschland und USA schaffen

4.56 Uhr: Außenminister Heiko Maas (SPD) will nach den US-Präsidentschaftswahlen am 3. November eine neue gemeinsame Basis der Verständigung zwischen Deutschland und den USA schaffen. „Wir werden schnell nach der Wahl mit Vorschlägen auf Washington zugehen – und einen transatlantischen ‘New Deal’ vorschlagen“, sagte Maas dem „Tagesspiegel am Sonntag“. Nötig sei ein neues gemeinsames Verständnis über die globalen „Spielregeln“. Handel und Klimaschutz sowie die Corona-Pandemie seien Bereiche, in denen rein nationale Antworten zu kurz griffen.

„Die Zukunft der Welt wird verheerend aussehen, wenn wir die großen Fragen unserer Zeit nicht gemeinsam angehen“, sagte Maas. Der Außenminister beklagte den Umgang des amtierenden Präsidenten Donald Trump mit der EU. „Wir mussten uns anhören, dass Trump China, Russland und die EU in einem Atemzug als die größten Gegner der USA bezeichnete. Das muss ein Ende haben“, sagte er.

Trump warnt vor „chaotischem Durcheinander“ nach Wahl

0.02 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat seine Anhänger darauf eingestimmt, dass sie möglicherweise mehrere Wochen auf ein Ergebnis der Wahl am kommenden Dienstag warten müssen. „Die ganze Welt und unser Land werden warten und warten und warten, um zu erfahren, wer gewonnen hat, ihr werdet wochenlang warten“, sagte Trump am Samstag bei einem Auftritt in Newton im US-Bundesstaat Pennsylvania. „Der 3. November wird kommen und gehen und wir werden es nicht wissen. Und ihr werdet chaotisches Durcheinander in unserem Land haben.“

Trump bezog diese Warnung nicht etwa auf Unruhen in den Straßen, sondern auf die Auszählung von Briefwahlstimmen. Trumps Republikaner hatten gerichtlich die Verlängerung einer Frist bei der Auszählung von Wahlunterlagen in Pennsylvania verhindern wollen, waren mit dem Versuch aber gescheitert. Briefwahlunterlagen mit fristgerechtem Poststempel müssen somit noch gezählt werden, auch wenn sie drei Tage nach dem Wahltermin am 3. November eintreffen. Bei einem knappen Rennen zwischen Trump und seinem demokratischen Herausforderer Joe Biden könnte es auf das Ergebnis in Pennsylvania ankommen – und weder die Republikaner noch die Demokraten können in dem „Swing State“ fest mit einer Mehrheit rechnen.

Trump warf dem Obersten Gericht in Washington vor, mit Blick auf die Briefwahlfrist eine „schreckliche, politische, furchtbare Entscheidung“ getroffen zu haben. Er warnte, es könnten „sehr schlimme Dinge“ und etwas „Gefährliches“ passieren, während Stimmzettel ausgezählt würden. Genauere Erläuterungen dazu und Belege für seine Behauptung blieb Trump schuldig.

Samstag, 31. Oktober: Donald Trump unterstellt Ärzten, dass sie sich an Corona-Patienten bereichern

14.32 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat kurz vor der Wahl den Ärzten unterstellt, sich an Corona-Patienten zu bereichern. „Unsere Ärzte bekommen mehr Geld, wenn jemand an Covid stirbt. Das ist euch klar, oder?“, sagte er an seine Anhänger gewandt bei einem Wahlkampfauftritt im umkämpften Bundesstaat Michigan am Freitag.

Dabei nahm der Präsident auch die Entwicklung in Deutschland in den Blick. „In den Medien heißt es immer: ‘Deutschland, Deutschland, Deutschland’“, sagte er. Deutschland habe aber eine „andere Zählweise“. „Wenn man in Deutschland herzkrank ist und im Sterben liegt, oder man hat Krebs und wird bald sterben, und dann bekommt man Covid – das passiert – dann machen wir Covid verantwortlich“, fügte der Präsident hinzu.

Sein nicht belegter Vorwurf gegen die Mediziner blieb nicht unwiderspochen. Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden warf dem Amtsinhaber erneut Versagen im Corona-Krisenmanagement vor. Trump „wirft dem medizinischen Personal vor, Covid-Tote zu erfinden, um mehr Geld zu machen“, sagte Biden bei einem Wahlkampfautritt in Minnesota. „Ärzte und Pfleger gehen jeden Tag zur Arbeit und retten Menschenleben. Sie machen ihren Job. Donald Trump sollte aufhören, sie zu attackieren und seinen eigenen Job machen.“

Donald Trump wirft Ärzten vor, sich an Corona-Patienten zu bereichern.
Donald Trump wirft Ärzten vor, sich an Corona-Patienten zu bereichern. © dpa | Bruce Kluckhohn

Donald Trump Jr. sorgt mit Aussage zu Corona-Toten für Empörung

5.33 Uhr: In wenigen Tagen wählen die US-Bürger ihren neuen Präsidenten und beide Kandidaten rühren auf den letzten Metern die Werbetrommel noch einmal. Präsident Donald Trump bezieht seine ganze Familie in den Wahlkampf ein. Sein ältester Sohn Donald Trump Jr. wollte in einem Interview mit „Fox News“ noch einmal unterstreichen, was für einen guten Job sein Vater in den vergangen vier Jahren gemacht hat.

Allerdings ging das etwas nach hinten los. Die Corona-Zahlen erreichen von Tag zu Tag neue Rekordwerte. Donald Trump Jr. behauptete jedoch, die Zahl der Toten sei auf „fast nichts“ gesunken. Laut Angaben der John-Hopkins-Universität wurde am Freitag mit rund 98.000 landesweiten Todesfällen jedoch das dritte Allzeithoch in Folge erreicht. Die Aussagen des Präsidenten-Sohns sorgten in den USA für Empörung – besonders im gegnerischen Lager des Herausforderers Joe Biden.

Freitag, 30. Oktober: US-Wirtschaft trotz Corona stark gewachsen

4.29 Uhr: Wenige Tage vor der US-Präsidentschaftswahl haben sich Amtsinhaber Donald Trump und Herausforderer Joe Biden am Donnerstag ein Fernduell im wichtigen Bundesstaat Florida geliefert. Angesichts anhaltend hoher Infektionszahlen in der weiter grassierenden Corona-Pandemie griff Biden den Präsidenten scharf an. Dessen Großveranstaltungen seien „Superspreader-Events“, bei denen Trump nicht nur Viren, sondern auch Zwietracht im Land verteile.

Biden trat dabei vor einer kleinen Menge auf – die Besucher waren in rund 200 Autos gekommen. Sie mussten dabei stets in der Nähe ihrer Wagen bleiben, um die Abstandsregeln einzuhalten. Mit der Corona-Politik Trumps ging der ehemalige Vize-Präsident dabei hart ins Gericht: „Er sagt, es geht dem Ende entgegen, dass (das Virus) weggeht. Dass wir damit leben lernen. Nein, er erwartet, dass wir lernen, damit zu sterben“, rief Biden seinen Anhängern am Donnerstag im Ort Coconut Creek (Florida) nahe Miami zu.

Trump hielt zur gleichen Zeit eine Wahlkampfrede in Tampa. Bei der Veranstaltung standen wie in den vergangenen Tagen Tausende Menschen dicht zusammengedrängt vor der Bühne – viele von ihnen ohne Masken. Trump spottete dabei, die Biden-Events seien nicht wegen Corona so klein, sondern weil niemand hingehen wolle. „Ich denke, wie viele Leute kommen, das ist die ultimative Umfrage – und basierend darauf werden wir am Dienstag gewinnen.“

Trump bekommt Unterstützung von Rapper Lil Wayne

3.42 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat von US-Rapper Lil Wayne (38, „Lollipop“) kurz vor der Wahl am 3. November Unterstützung bekommen. „Hatte gerade ein großartiges Treffen mit Donald Trump“, schrieb der Musiker am Donnerstag auf Twitter. Vor drei US-Fahnen posierten sie Seite an Seite mit einem Daumen-Hoch-Zeichen für ein Foto. Trumps Sprecherin Kayleigh McEnany bestätigte, dass ein Treffen in Miami am Rande von Trumps Wahlkampfveranstaltungen im US-Staat Florida stattgefunden habe.

Trump habe ihnen heute zugehört und Hilfe zugesichert, schrieb Wayne in seinem Tweet. Der Rapper, der mit bürgerlichem Namen Dwayne Michael Carter Jr. heißt, verwies auf Trumps sogenannten „Platin-Plan“. Der Republikaner verspricht darin unter anderem drei Millionen neue Jobs für Afroamerikaner, 500.000 neue Unternehmen von Schwarzen sowie einen besseren Zugang zu Bildung und Ausbildung.

Donnerstag, 29. Oktober: US-Wirtschaft trotz Corona stark gewachsen

13.52 Uhr: Kurz vor der Wahl dürfte diese Nachricht in den USA sofort zum Politikum werden. Die US-Wirtschaft ist im dritten Quartal der Corona-Krise stark gewachsen. Die US-Regierung teilte mit, dass das Bruttoinlandsprodukt von Juli bis September 33,1 Prozent zugelegt habe. Umgerechnet in die in Europa übliche Betrachtungsweise entspräche das einem Plus von etwa 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorquartal.

Bei dem Zuwachs handelt es sich aber zum Teil auch um einen statistischen Effekt. Im vergleich zum katastrophalen zweiten Quartal wirkt das Wachstum beeindruckend. In absoluten Zahlen würde die Wirtschaftsleistung aufs Jahr hochgerechnet nun bei 21,15 Billionen US-Dollar liegen. Das wäre etwas niedriger als der im ersten Quartal, also vor der Pandemie, berechnete Wert von 21,56 Billionen Dollar.

US-Präsident Donald Trump könnte die Zahlen im Wahlkampf als Beweis für seine gute Arbeit in der Corona-Pandemie nutzen. Er hatte seinen Anhängern bereits ein Rekordwachstum versprochen.

Alicia Keys feuert Kamala Harris bei Wahlkampfveranstaltung an

2.50 Uhr: US-Sängerin Alicia Keys macht aus ihrer politischen Präferenz keinen Hehl. Am Mittwoch, sechs Tage vor den US-Präsidentschaftswahlen, feuerte die 39-jährige Musikerin die Vizekandidatin von Joe Biden, Kamala Harris, an.

Zu ihrem Hitsong „Girl on Fire“ aus den Lautsprechern trat der R&B-Star in Phoenix (US-Staat Arizona) bei einer Wahlkampfveranstaltung auf die Bühne, um den Auftritt der Demokratin anzukündigen. „Ich fühle das Feuer“, rief Keys den Anwesenden zu. „Freude ist eine Form des Widerstands“, sagte die Sängerin und rief zum Wählen auf. Mit Freude sollte man für Veränderung kämpfen, sagte Keys.

Kamala Harris und Alicia Keys bei einer Wahlkampfveranstaltung der Demokraten in Phoenix, Arizona.
Kamala Harris und Alicia Keys bei einer Wahlkampfveranstaltung der Demokraten in Phoenix, Arizona. © AFP | ARIANA DREHSLER

Barrett hält sich bei Entscheidung zu Briefwahl in Pennsylvania raus

0.26 Uhr: Bei einer Entscheidung des Obersten Gerichts der USA zur Briefwahl im Bundesstaat Pennsylvania hat sich die frisch ernannte Richterin Amy Coney Barrett herausgehalten. Sie habe nicht genügend Zeit gehabt, sich in die Unterlagen einzuarbeiten, erklärte eine Sprecherin des Gerichts der „New York Times“ am Mittwoch. Barrett war erst am Dienstag vereidigt worden. Die Demokraten, die mit dem Widerstand gegen ihre Berufung scheiterten, fordern generell, dass sie sich nicht an Entscheidungen zur anstehenden Präsidentenwahl beteiligt.

Präsident Donald Trump hatte besonders betont, dass er den freien Sitz am Obersten Gericht gerade auch mit Blick auf mögliche Verfahren rund um die Stimmauszählung vor dem Wahltermin am 3. November besetzen wollte. Die konservative Mehrheit im Obersten Gericht wuchs mit Barrett auf sechs der neun Sitze an.

Bei der Entscheidung vom Mittwoch geht es um die Forderung der Republikaner in Pennsylvania, dass nach dem 3. November eingegangene Briefwahl-Unterlagen nicht mehr ausgezählt werden sollen. Das Oberste Gericht wies mit einer Mehrheit von fünf zu drei Stimmen einen Antrag der Partei ab, darüber beschleunigt zu entscheiden. Eine Begründung dazu wurde nicht veröffentlicht. Zugleich behielten es sich aber drei konservative Richter ausdrücklich vor, zu einem späteren Zeitpunkt in dem Fall zu entscheiden.

Mittwoch, 28. Oktober: Fauci: Vor Januar wird es keinen Corona-Impfstoff geben

23.41 Uhr: In den USA wird es nach Ansicht des renommierten Immunologen Anthony Fauci vor Januar keinen Corona-Impfstoff geben. Klinische Studien für zwei experimentelle Impfstoffe seien weit fortgeschritten, die Erteilung einer Notfallzulassung durch die Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde (FDA) sei jedoch nicht vor Januar zu erwarten, sagte Fauci am Mittwoch in einer Videoschalte mit dem Fachmagazin „Jama Network“. Fauci sagte, „es könnte Januar sein, es könnte später sein, das wissen wir nicht“.

Faucis Äußerung stand im Widerspruch zu Aussagen von US-Präsident Donald Trump, der wiederholt in Aussicht gestellt hat, dass es noch vor Jahresende einen Impfstoff geben werde. Kritiker werfen Trump vor, die baldige Verfügbarkeit eines Impfstoffs für seinen Wahlkampf zu instrumentalisieren. Trump hatte Fauci zuletzt als „Idioten“ und „Katastrophe“ bezeichnet.

Trump-Kritiker „Anonymus“ gibt seine Identität preis

22.21 Uhr: Ein früherer Mitarbeiter des US-Heimatschutzministeriums hat sich als mysteriöser „Anonymus“ zu erkennen gegeben, der mit scharfer Kritik an Präsident Donald Trump für Aufsehen gesorgt hatte. Der frühere Ministeriums-Stabschef Miles Taylor erklärte am Mittwoch, er sei der Autor eines 2018 erschienenen Gastbeitrags in der „New York Times“ und des im folgenden Jahr veröffentlichten Buches „Warnung aus dem Weißen Haus“.

Taylors Beitrag in der „New York Times“ war im September 2018 eingeschlagen wie eine Bombe. Mit verborgener Identität und unter dem Titel „Ich bin Teil des Widerstands innerhalb der Trump-Regierung“ lieferte er Innenansichten aus dem Weißen Haus. Er zeigte sich als überzeugter Republikaner schockiert über Trumps Amtsführung und schilderte, wie er selbst und andere Mitarbeiter versuchen, die „schlimmsten“ Auswüchse des Präsidenten zu verhindern.

Im folgenden Jahr schrieb der selbe „Anonymus“ das auch ins Deutsche übersetzte Buch „Warnung aus dem Weißen Haus: Ein hochrangiger Trump-Mitarbeiter packt aus.“ Das Buch beschreibt Trump als zutiefst unmoralisch, schildert ausführlich Missstände im Weißen Haus und schließt mit dem Aufruf, Trump im November 2020 aus dem Amt zu wählen.

Joe Biden gibt frühzeitig Stimme ab

17.32 Uhr: Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat bei der US-Präsidentenwahl frühzeitig seine Stimme abgegeben. „Wir haben gerade gewählt“, sagte Biden am Mittwoch im Anschluss im Beisein seiner Frau Jill vor Reportern in seinem Wohnort Wilmington im Bundesstaat Delaware.

Ausschreitungen nach Tod eines Schwarzen durch Polizeischüsse

9.09 Uhr: Nach dem erneuten Tod eines Afroamerikaners durch Polizeischüsse hat es in den USA die zweite Nacht in Folge heftige Proteste gegeben, die von gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Polizisten und Demonstranten überschattet wurden. In Philadelphia im Osten des Landes kam es am Dienstagabend (Ortszeit) nach Polizeiangaben zu Plünderungen. Das Weiße Haus sprach von „Randale“ und bot die Entsendung von Bundespolizisten an. Mit Schlagstöcken bewaffnete Polizisten lieferten sich Auseinandersetzungen mit mehreren Dutzend Demonstranten.

Das Büro des Gouverneurs des Bundesstaates Pennsylvania, Tom Wolf, kündigte die Entsendung von mehreren hundert Angehörigen der Nationalgarde in die Stadt an, „um das Recht auf friedliche Versammlungen und Protest zu schützen und die Sicherheit der Menschen zu wahren“. Das Weiße Haus erklärte, es sei bei einer entsprechenden Bitte der Behörden in Philadelphia bereit, „einige oder alle Kräfte des Bundes“ zu entsenden, „um diese Randale zu beenden“.

Zwei weiße Polizisten hatten am Montagnachmittag einen mit einem Messer bewaffneten Schwarzen erschossen. Der Vorfall ist auf einem Handyvideo festgehalten. Dort ist zu hören, wie die Beamten den 27-Jährigen auffordern, das Messer wegzuwerfen. Als der als Walter Wallace identifizierte Mann seine Mutter wegstößt und auf die Polizisten zuläuft, eröffnen die Beamten das Feuer.

Philadelphia in der Nacht zum Mittwoch: Ein Demonstrant steht neben einem brennenden Sofa.
Philadelphia in der Nacht zum Mittwoch: Ein Demonstrant steht neben einem brennenden Sofa. © AFP | GABRIELLA AUDI

Hacker knacken Wahlkampfseite von Donald Trump

7.31 Uhr: Hacker haben sich am Dienstag (Ortszeit) kurzzeitig Zugriff auf die Website der Wahlkampagne von US-Präsident Donald Trump verschafft. Auf der Website donaldjtrump.com, die normalerweise Informationen über Wahlkampfveranstaltungen und Spendenaufrufe enthält, erschien vorübergehend die Nachricht: „Diese Seite wurde beschlagnahmt“.

US-Medienberichten zufolge war dort zu lesen, die Welt habe „genug von den Fake-News, die täglich von Präsident Donald J Trump verbreitet werden“. Trumps Kampagnenchef Tim Murtaugh bestätigte den Hacker-Angriff und erklärte, die Website sei schnell wieder hergestellt worden. Die Behörden seien nun mit der Unterstützung des Kampagnenteam dabei, die Verantwortlichen zu ermitteln.

Die Hacker hätten versucht Zahlungen der der Crypto-Währung Monero zu erpressen, berichtet die Technologie-Website Techcrunch. Demnach behaupteten die Hacker, vertrauliche Informationen über Trump und seine Angehörigen zu besitzen.

In den USA wächst die Sorge vor Ausschreitungen in der Wahlnacht

7.11 Uhr: In der US-Hauptstadt Washington verrammeln die ersten Geschäfte ihre Schaufenster bereits mit Sperrholzplatten. Die Sorge vor gewalttätigen Auseinandersetzungen in der Wahlnacht wächst. Diese Einschätzung teilen die Inhaber mit der Bundespolizei, der Ministerien für Heimatschutz und Justiz sowie Dutzender lokaler Polizei-Direktionen. Nach deren Lage-Beurteilungen sind Hassverbrechen und Zusammenstöße zwischen rechen und linken Gruppierungen „nicht auszuschließen“. Dazu kommt: Seit Anfang des Jahres sind in den USA so viele Schusswaffen an Privatleute verkauft worden, wie selten zuvor. Lesen Sie hier mehr zur Bedrohungslage in den USA: US-Milizen stehen zu Trump: Droht Bürgerkrieg nach der Wahl?

Donald Trump: Nur jeder zehnte Deutsche würde ihn wählen

6.45 Uhr: Eines der größten Themen im US-Wahlkampf sind die Umfragen zum Ausgang. Experten sehen Biden im Vorteil, Trump sich selbst. Dürften die Deutschen mitwählen, wäre das Urteil eindeutig. Nur zehn Prozent würden Amtsinhaber Donald Trump wählen, eine klare Mehrheit von 56 Prozent seinen Herausforderer Joe Biden. 26 Prozent würden keinem von beiden ihre Stimme geben. Das geht aus einer Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur hervor.

Dienstag, 27. Oktober: Biden und Trump gehen mit neuen TV-Spots in Wahlkampf-Endspurt

  • Mit sehr unterschiedlichen Wahlkampfspots wollen Joe Biden und Donald Trump in den letzten Tagen vor der US-Präsidentschaftswahl punkten. Das Biden-Team stellte am Dienstag eine Reihe von Werbeclips vor, in denen der Herausforderer unter anderem die Einheit des tief gespaltenen Landes beschwor und seine Unterstützung für die „Black Lives Matter“-Bewegung („Schwarze Leben zählen“) bekräftigte. Auch wandte er sich an die Wähler und forderte diese auf, die „düstere, wütende Politik“ der letzten Jahre unter Präsident Trump zu beenden. Auch das Wahlkampfteam vom Präsident Trump veröffentlichte demgegenüber einen neuen Spot, in dem Biden das „Anheizen der Flammen“ in „brennenden Städten“ der USA vorgeworfen wird. Die Werbung spielt auf vereinzelte Gewaltausbrüche im Zuge der Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt in den vergangenen Monaten an.
  • Bis zu diesem Dienstag, acht Tage vor den eigentlichen US-Präsidentenwahl am 3. November, werden nach Kalkulation der Universität von Florida bereits über 60 Millionen Amerikaner per Brief oder persönlich vom „early voting” Gebrauch gemacht haben – deutlich mehr als 2016. Forscher rechnen angesichts der starken Mobilisierung in beiden Lagern – dem von Präsident Donald Trump und dem von Herausforderer Joe Biden – mit einer Rekord-Beteiligung von „150 Millionen plus x”. Vor vier Jahren wählten insgesamt 137 Millionen Amerikaner. Das entsprach einer Wahlbeteiligung von rund 60 Prozent. Lesen Sie hier einen Korrespondenten-Bericht unseres Autors Dirk Hautkapp.
  • Eine Woche vor der US-Wahl rechnet Präsident Donald Trump trotz relativ schlechten Abschneidens in öffentlich bekannten Umfragen weiter mit einem Wahlsieg. Die „echten Umfragen zeigen, dass ich gewinne“, schrieb Trump am Dienstag auf Twitter. Trump bezeichnet die öffentlich bekannten Erhebungen häufig als gefälschte Umfragen, die keinen Wert hätten. Wahlkampfteams haben in der Regel auch eigene, nicht veröffentlichte Umfragen.
  • Amy Coney Barrett ist mit einer knappen Mehrheit von 52:48 Stimmen des Senats in das Richteramt des Supreme Courts der USA gewählt worden. Sie tritt damit die Nachfolge der verstorbenen Ruth Bader Ginsburg an. Für Präsident Trump, der zusammen mit dem republikanischen Senatsführer Mitch McConnell die Berufung von Barrett im Eiltempo durchdrückte, ist die Bestätigung seiner Kandidatin kurz vor der Wahl ein großer Erfolg. Die erzkonservative Barrett wird mitentscheiden, sollte die US-Wahl vor dem obersten Gerichtshof der USA angefochten werden.
  • Die Liste der Musiker, die ein Problem haben mit Donald Trumps Wahlkampf in Verbindung gebracht zu werden, wird länger und länger. Nun hat auch der britische Superstar Phil Collins dem US-Präsidenten untersagt seinen Hit-Song „In The Air Tonight“ im Wahlkampf einzusetzen. Bereits im Juni und nun erneut am vergangenen Freitag hätten Collins’ Anwälte Trumps Wahlkampfteam eine entsprechende Unterlassungserklärung übermittelt, teilte das Management des ehemaligen Genesis-Frontmanns am Montag der Deutschen Presse-Agentur mit. Vor dem Hintergrund der Coronavirus-Übertragung sei es zudem „höchst unsensibel“, dieses Lied zu verwenden. Vor Collins hatten sich unter anderem die Rolling Stones, Elton John, Ozzy Osbourne, Adele und die Familie des 2017 gestorbenen Sängers Tom Petty gegen eine Verwendung ihrer Musik auf Trumps Wahlkampfauftritten ausgesprochen. Der kanadische Rockstar Neil Young hatte sogar eine Klage wegen Urheberrechtsverletzung eingereicht.

Montag, 26. Oktober: Jetzt schon mehr Early Voter als 2016

  • Was zeigen die Umfragen? Worüber reden die Amerikaner gerade am meisten? Wo steht Donald Trump, wo steht Joe Biden im Rennen um das Weiße Haus? Die wichtigsten Ereignisse und Entwicklungen im Video – kommentiert von unserem US-Korrespondenten Dirk Hautkapp.
  • US-Präsident Donald Trump hat seine Überzeugung wiederholt, dass er bei der bevorstehenden Abstimmung nur im Fall von „massivem Wahlbetrug“ verlieren könnte. Besonders die Abstimmung per Briefwahl sei betrugsanfällig, behauptete Trump am Montag bei einem Wahlkampfauftritt in der Stadt Allentown im Bundesstaat Pennsylvania. „Das ist meiner Meinung nach der einzige Weg, wie wir verlieren können: massiver Wahlbetrug“, sagte Trump.
  • Rund eine Woche vor dem eigentlichen Termin haben bereits 59 Millionen US-Bürger ihre Stimme abgegeben. Nach Angaben des US Elections Project der Universität von Florida vom Sonntag beteiligten sich damit schon jetzt zwei Millionen Menschen mehr am sogenannten Early Voting als bei der Präsidentschaftswahl vor vier Jahren, als insgesamt 57 Millionen Menschen vor dem eigentlichen Wahltag abgestimmt hatten.
  • Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat Präsident Donald Trump vorgeworfen, den Kampf gegen das Coronavirus aufgegeben zu haben. Damit reagierte Biden auf die Aussagen von Trumps Staatschef Mark Meadows. Der hatte zuvor gesagt: „Wir werden die Pandemie nicht kontrollieren.“ Biden sieht in den Aussagen Meadows den Beweis, dass Trumps Regierung „selbst den Versuch aufgegeben hat, die Pandemie unter Kontrolle zu bringen“.
  • Während des Wahlkampfes sind auch in der Außenpolitik deutliche Unterschiede in den Ansichten von Donald Trump und Joe Biden zu Tage getreten. Während Trump China als größten Feind der USA bezeichnete, sieht Biden in Russland den zentralen Gegenspieler der Vereinigten Staaten. „Ich denke, die größte Bedrohung für Amerika ist aktuell Russland, was Angriffe auf unsere Sicherheit und die Spaltung unserer Allianzen angeht“, sagte Biden in einem Interview des TV-Senders CBS. „Zweitens denke ich, dass China unser größter Wettbewerber ist.“
  • US-Präsident Donald Trump hat bei Wahlkampfauftritten am Sonntag (Ortszeit) die schlimmste Phase der Corona-Pandemie in den USA für so gut wie beendet erklärt. Zudem behauptete er, die US-Administration verfüge über einen Impfstoff. „Wir biegen um die Kurve, wir haben die Impfstoffe, wir haben alles. Wir biegen um die Kurve. Selbst ohne die Impfstoffe biegen wir um die Kurve. Es wird vorbeigehen“, sagte der Präsident im Bundesstaat New Hampshire. Die Impfstoffe befinden sich aktuell noch in der Testphase. Experten der US-Regierung rechnen erst im Frühjahr mit einer Verfügbarkeit für alle US-Bürger.

Sonntag, 25. Oktober: Trump spielt die Gefahren der Pandemie weiter herunter

  • Im Umfeld der Regierung von US-Präsident Donald Trump gibt es einen weiteren Corona-Fall. Der Stabschef von Vizepräsident Mike Pence, Marc Short, sei positiv auf das Coronavirus getestet worden, teilte ein Sprecher des Weißen Hauses am Samstag (Ortszeit) mit. Short habe sich in Quarantäne begeben und unterstütze die Behörden bei der Kontaktverfolgung. Pence und seine Frau Karen seien negativ getestet worden, erklärte der Sprecher weiter. Beide seien „bei guter Gesundheit“. In Absprache mit den Ärzten im Weißen Haus werde Pence seinen Wahlkampf wie geplant fortsetzen.
  • Präsident Donald Trump hielt am Samstag drei Reden: Bei den Versammlungen in North Carolina, Ohio und Wisconsin standen tausende Anhänger dicht und oft ohne Masken aneinander. Trump sprach dreimal von unterschiedlichen Heilungsverläufen seiner Coronavirus-Infektion: Den drei Varianten nach sei er mal nach 15 Sekunden, nach 15 Minuten und am nächsten Tag von Ärzten für gesund erklärt worden.

Samstag, 24. Oktober: Biden verspricht Wählern kostenlose Corona-Impfung

  • US-Präsident Donald Trump hat am Samstag von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, frühzeitig seine Stimme bei der Präsidentenwahl abzugeben. Trump suchte dafür ein Wahllokal in einer Bibliothek in West Palm Beach im Bundesstaat Florida auf. „Ich habe für einen Typen namens Trump abgestimmt“, sagte er danach in die Fernsehkameras. Danach betonte er erneut, dass eine persönliche Stimmabgabe sicherer sei als Briefwahl.
  • Eine Impfung gegen das Coronavirus soll nach Willen des demokratischen US-Präsidentschaftskandidaten Joe Biden für alle Menschen in den USA kostenlos sein. Auch für Bürger ohne Krankenversicherung müsse die Regierung eine kostenfreie Schutzimpfung garantieren, sagte Biden am Freitag in Wilmington im Bundesstaat Delaware.

Freitag, 23. Oktober: Trump und Biden bei letztem TV-Duell gesitteter

  • Zu den Millionen von US-Bürgern, die schon vor dem eigentlichen Termin der Präsidentschaftswahl am 3. November gewählt haben, gehört auch eine Astronautin im All. „Ich habe heute gewählt“, erklärte Kate Rubins, die sich derzeit in der Internationalen Raumstation (ISS) aufhält, am Donnerstag im Internetdienst Twitter. Die Astronautin gab ihre Stimme auf elektronischem Weg ab. Zu Rubins’ Internetbotschaft stellte die Weltraumbehörde Nasa ein Foto der 42-Jährigen, auf dem ihr langes blondes Haar in der schwerelosen Umgebung horizontal von ihrem Kopf absteht. Sie steht vor einem Schrank, an dem ein Zettel mit den Worten „ISS Wahlurne“ hängt. Rubins hält sich ein halbes Jahr lang in der Raumstation auf.
  • Für US-Präsident Donald Trump war es die letzte Chance vor einem Millionenpublikum, unentschlossene Wähler für sich zu mobilisieren. Es ging viel gesitteter zu als beim chaotischen ersten Duell. Zentrale Themen der Debatte in Nashville im US-Bundesstaat Tennessee waren der Kampf gegen die Corona-Krise, Hilfen für Unternehmen und Verbraucher, die Gesundheitsversorgung der Amerikaner, Rassismus sowie die Energiepolitik. Biden wagte sich diesmal deutlich weiter als zuvor aus der Deckung, was eine Energiewende angeht. Er betonte, dass die Ölindustrie mit ihm als Präsidenten keine Subventionen aus Washington mehr bekommen solle. Auch wolle er die Wirtschaft vom Öl schrittweise auf erneuerbare Energien umstellen.„Das ist eine große Aussage“, rief Trump aus. Er behauptet stets, dass Biden die amerikanische Ölindustrie zerstören und damit viele Jobs vernichten werde. In einer Blitzumfrage des Nachrichtensenders CNN sahen 53 Prozent der Zuschauer Biden vorn, für 39 Prozent war Trump der Sieger. Lesen Sie hier: So lief das zweite und letzte TV-Duell Trump gegen Biden
  • Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat die US-Regierung aufgefordert, Protestierende vor der Präsidentschaftswahl besser vor Gewalt zu schützen. Sicherheitskräften gelinge es derzeit nicht, die Störung friedlicher Versammlungen zu verhindern, heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Bericht.
  • Zum ersten Mal in seiner fast 100-jährigen Geschichte hat das berühmte Time Magazine seinen Namen auf der Titelseite geändert. Dort steht nun das Wort „Vote“. Das neue Time-Cover zeigt zudem eine Frau mit Gesichtsmaske, die mit einer Wahlurne verziert ist und eine Botschaft sendet, wählen zu gehen. „Nur wenige Ereignisse werden die Welt mehr prägen als das Ergebnis der bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen“, schrieb Edward Felsenthal, Chefredakteur und CEO von Time, in einem begleitenden Beitrag.

Donnerstag, 22. Oktober: Donald Trump will Samstag in Florida wählen

  • US-Präsident Donald Trump wird am Samstag im Bundesstaat Florida seine Stimme für die Präsidentschaftswahl abgeben. „Präsident Trump plant, am Samstag in West Palm Beach, Florida, im Voraus zu wählen“, erklärte sein Sprecher Judd Deere am Donnerstag. West Palm Beach an Floridas Atlantikküste ist neben dem Weißen Haus Trumps offizieller Wohnort. Der einst in New York gemeldete Immobilienmogul besitzt dort ein Golfresort.
  • Die Demokraten im Justizausschuss des US-Senats werden am Donnerstag die Abstimmung über Amy Coney Barrett als Kandidatin für das Oberste Gericht des Landes boykottieren. Damit wolle man das von den Republikanern durchgeboxte Verfahren nicht weiter legitimieren, erklärten die demokratischen Abgeordneten im Ausschuss am Mittwoch. Die Sitzung des Gremiums ist ein Zwischenschritt vor der für kommenden Montag erwarteten Abstimmung über Barrett im gesamten Senat.
  • Droh-Mails an als Demokraten registrierte US-Wähler haben knapp zwei Wochen vor der Präsidentschaftswahl für Wirbel gesorgt. In den Bundesstaaten Florida, Pennsylvania, Arizona und Alaska bekamen Wähler E-Mails, in denen sie in drohendem Ton zur Stimmabgabe für Präsident Donald Trump aufgefordert wurden. Absender war eine E-Mail-Adresse mit dem Namen der rechtsradikalen Gruppierung „Proud Boys“. Offenbar stammten die Mails aber aus Russland und dem Iran: Lesen Sie dazu: Droh-Mails an US-Wähler: Iran und Russland stecken dahinter
  • In der Endphase des Wahlkampfs steht Donald Trump mit dem Rücken zur Wand. Der US-Präsident schlägt um sich – und hofft auf ein Wunder. Lesen Sie dazu: US-Wahlkampf: Poltern, holzen, keilen – die Methode Trump
  • Es war die erste offene Wahlkundgebung Barack Obamas zugunsten Joe Bidens. Der Ex-Präsident ging Trump so heftig an wie noch nie. Lesen Sie hier: Obama greift in Philadelphia Turmp aggressiv an: „Unfähig“
  • Oscar-Preisträger Mel Brooks („The Producers“) ruft mit 94 Jahren in seinem ersten politischen Video zur Wahl des demokratischen US-Präsidentschaftskandidaten Joe Biden auf. Donald Trump würde „verdammt noch mal“ nichts gegen das Coronavirus unternehmen.
  • Der frühere republikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney hat bei der US-Wahl nicht für Amtsinhaber Donald Trump gestimmt. Das sagte der als innerparteilicher Kritiker Trumps bekannte Senator dem Fernsehsender CNN am Donnerstag. Ob er seine Stimme dem demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden gab, verriet Romney nicht. „Ich habe nicht für Präsident Trump gestimmt“, sagte er bloß. Auf wen seine Wahl fiel, wolle er „zu diesem Zeitpunkt für mich behalten“.

Mittwoch, 21. Oktober: Trump im Umfrage-Tief: Hat er schon aufgegeben?

  • Umfragen zur US-Wahl sehen Donald Trump im konstanten Sinkflug. Hat er noch Chancen, das Ruder herumzureißen und Wählerstimmen zu gewinnen? Ein US-Journalist sieht „wachsende Anzeichen“ dafür, dass Trump längst „aufgegeben hat“. Lesen Sie dazu: Kurz vor der Wahl wirkt Donald Trump immer verzweifelter
  • Der deutsche Politikwissenschaftler und Harvard-Professor Karl Kaiser sieht im Fall einer Wiederwahl von US-Präsident Donald Trump die Demokratie in den USA in Gefahr. „Als jemand, der in Deutschland aufgewachsen ist, sehe ich die Parallelen zur Weimarer Republik. Ich halte Weimarer Verhältnisse in den USA für möglich“, sagte Kaiser (85) der Zeitung „Die Welt“ (Mittwoch). „Trump benötigt kein Ermächtigungsgesetz. Er könnte mithilfe des ihm hörigen, korrupten Justizministers in einer von ihm zielstrebig geschaffenen Situation der Verwirrung bei der Wahl die Macht ergreifen. Trumps Auftritte, sein Umgang mit Andersdenkenden erinnern mich oft an Figuren wie Hitler und Mussolini.“

Biden: Korruptionsvorwürfe sind Verleumdungskampagne

  • Joe Biden hat Korruptionsvorwürfe der Republikaner von US-Präsident Donald Trump gegen sich und seine Familie zurückgewiesen. „Es ist der letzte Versuch in dieser verzweifelten Kampagne, mich und meine Familie zu verleumden“, sagte Biden dem Sender WISN in Milwaukee im US-Bundesstaat Wisconsin am Dienstag (Ortszeit). Bei den Vorwürfen, die keinerlei Grundlage hätten, handele es sich um „Müll“.
  • Die „New York Times“ hat ein neues Licht auf frühere Geschäftsbemühungen von US-Präsident Donald Trump in China geworfen und berichtet über die Existenz eines bisher unbekannten Kontos dort. Es tauche nicht in öffentlich zugänglichen Auflistungen von Trumps persönlichen Vermögenswerten auf, da es unter dem Firmennamen Trump International Hotels Management geführt werde, schrieb das Blatt am Dienstag (Ortszeit) unter Berufung auf Steuerunterlagen. In der Vergangenheit hat sich Trump immer wieder kritisch über US-Firmen geäußert, die in China Geschäfte machen.
  • Zwei Wochen vor der Präsidentschaftswahl in den USA hat Amtsinhaber Donald Trump ein TV-Interview vorzeitig abgebrochen. Das teilte der Fernsehsender CBS am Dienstagabend (Ortszeit) mit. Trump drohte auf Twitter damit, einen Mitschnitt noch vor dem geplanten Ausstrahlungstermin am kommenden Sonntag selbst zu veröffentlichen. Er kritisierte das mit der renommierten Journalistin Lesley Stahl für die CBS-Sendung „60 Minutes“ geführte Gespräch als „Fake“ und „parteiisch“. Vor der Wahl sollte das Interview Teil einer „60 Minutes“-Sonderausgabe über den Republikaner Trump und seinen demokratischen Herausforderer Joe Biden an diesem Sonntag sein. Trumps Wahlkampfberater Jason Miller bestritt einen Abbruch und sprach von „fake news“. „Kein Drama, das Interview hat nicht abrupt geendet“, zitierte CBS Miller.

Dienstag, 20. Oktober: Trump tanzt bei Wahlkampfauftritten und wird verspottet

  • US-Präsident Donald Trump hat sich aus europäischer Sicht schon mit einer Vielzahl an skurrilen Wahlkampfauftritten ausgezeichnet. Nun garniert Trump, der eher für seinen Golf- als Hüftschwung bekannt ist, seine Auftritte mit kleinen Tanzeinlagen. Dem Präsident wird dabei im Gegensatz zu seinem Corona-Test kein positives Ergebnis attestiert. Im Internet hagelt es unter anderem Spott von SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach.
  • Mehr als 50 ehemalige hochrangige US-Geheimdienstmitarbeiter sehen Russland hinter einer Kampagne gegen den Sohn des demokratischen Herausforderers bei der Präsidentenwahl, Joe Biden. Die Veröffentlichung von E-Mails, die angeblich Bidens Sohn Hunter gehören sollen, wiesen „alle klassischen Merkmale einer russischen Informationsoperation auf“, hieß es in einem Brief, den die Website „Politico“ am Montag (Ortszeit) veröffentlichte. Hintergrund ist ein Bericht in der „New York Post“, der Biden mit Geschäften seines Sohnes Hunter in der Ukraine in Verbindung zu bringen versuchte. Die Zeitung berichtete, eine E-Mail, die auf einem Notebook in einer Reparaturwerkstatt gefunden worden sei, deute auf ein Treffen von Joe Biden mit einem Geschäftspartner seines Sohnes im Jahr 2015 hin. Ein Sprecher Bidens wies diesen Vorwurf zurück.
  • Beim TV-Duell zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem Herausforderer Joe Biden am Donnerstag sollen die Mikrofone der Kandidaten nach Ablauf ihrer Redezeit abgeschaltet werden. Die für die Veranstaltung zuständige Kommission hoffe, „dass die Kandidaten auf diese Weise ihre jeweilige Redezeit respektieren, was eine zivilisierte Debatte befördern und so den Nutzen für die Zuschauer steigern wird“, hieß es in einer Erklärung.

Montag, 19. Oktober: Trump-Team kritisiert Debatten-Kommission vor letztem TV-Duell

  • 22.42 Uhr: Das Wahlkampfteam von Präsident Donald Trump hat vor der letzten TV-Debatte mit Konkurrent Joe Biden scharfe Kritik an den Organisatoren geübt. Wahlkampfberater Jason Miller warf der Debatten-Kommission in einer Telefonschalte mit Journalisten „anhaltende Wahlbeeinflussung“ zugunsten Bidens vor. Bei der letzten Debatte vor der Wahl gehe es traditionell um Außenpolitik, sagte Miller. Beim TV-Duell an diesem Donnerstagabend (Ortszeit) in Nashville im Bundesstaat Tennessee liege darauf aber nicht der Schwerpunkt. „Wir glauben, dass das auf Bitten des Biden-Wahlkampfteams so ist.“
  • Donald Trump hat erneut ohne jede Grundlage ein baldiges Ende der Corona-Pandemie versprochen. „Die Pandemie ist bald vorbei“, versprach er seinen Anhängern bei einem Wahlkampfauftritt im südwestlichen Bundesstaat Arizona – obwohl das im Widerspruch zur aktuellen Entwicklung in den USA steht, wo die Zahl der Neuinfektionen zuletzt wieder anstieg.
  • Die demokratische Kandidatin für das US-Vizepräsidentenamt, Kamala Harris, geht nach einer Pause wegen Corona-Fällen in ihrem Umfeld wieder auf Wahlkampftour. Harris wolle am Montag in Orlando und Jacksonville im Bundesstaat Florida Frühwähler mobilisieren, teilte ihre Wahlkampagne mit. Lesen Sie auch: US-Wahlkampf: Republikaner gehen auf Distanz zu Donald Trump
  • Bereits mehr als 27 Millionen Wählerinnen und Wähler haben ihre Stimme für die Präsidentschaftswahl abgegeben. Das geht aus Daten des „U.S. Elections Project“ des Politikwissenschaftlers Michael McDonald von der Universität Florida hervor.
  • US-Präsident Donald Trump hat seinen Widerstand gegen den Rat von Wissenschaftlern in der Corona-Pandemie verteidigt. „Hätte ich komplett auf die Wissenschaftler gehört, hätten wir jetzt ein Land, das in einer massiven Depression wäre“, sagte Trump bei einem Wahlkampfauftritt in Carson City im US-Bundesstaat Nevada am Sonntag (Ortszeit). „Stattdessen sind wir wie ein Raketenschiff.“

Sonntag, 18. Oktober: Tausende protestieren gegen Trump und für Frauenrechte

  • Tausende Menschen haben sich am Samstag in den USA an Protesten gegen US-Präsident Donald Trump und für Frauenrechte beteiligt. In Washington und anderen Städten versammelten sich vor allem Frauen, um gegen eine mögliche Wiederwahl Trumps und seine Kandidatin für den Obersten Gerichtshof, Amy Coney Barrett, zu protestieren. In der US-Hauptstadt starteten die Teilnehmer ihren Protestmarsch nahe dem Weißen Haus. Weitere Märsche gab es den Organisatoren zufolge in allen Bundesstaaten. Nach Angaben der Veranstalter nahmen im ganzen Land mehr als 100.000 Menschen an rund 430 Kundgebungen und Demonstrationen teil.
  • US-Präsident Donald Trump hat die mutmaßlich terroristisch motivierte Ermordung eines Lehrers bei Paris verurteilt und sie für eine Botschaft an seine Wähler genutzt. „Einwanderungssicherheit ist nationale Sicherheit“, sagte Trump am Samstagabend (Ortszeit) in Janesville im Bundesstaat Wisconsin. „Wir brauchen Grenzen. Eine Nation ohne Grenzen ist keine Nation“, sagte er und drückte unmittelbar im Anschluss sein „sehr aufrichtiges Beileid“ an seinen „Freund“ Präsident Emmanuel Macron aus.
  • US-Präsident Donald Trump hat bei einem Wahlkampfauftritt im US-Bundesstaat Michigan Stimmung gegen die dortige Gouverneurin Gretchen Whitmer gemacht. „Ihr müsst eure Gouverneurin dazu bringen, euren Staat zu öffnen“, rief Trump am Samstag (Ortszeit) seinen Anhängern in Muskegon zu und spielte damit auf Corona-Eindämmungsmaßnahmen an. Daraufhin skandierten seine Anhänger: „Sperrt sie ein!“ Trumps sagte: „Sperrt sie alle ein.“ Vergangene Woche hatten Ermittlungen der Bundespolizei FBI und des Justizministeriums in Michigan zur Festnahme von mehr als einem Dutzend Verdächtigen geführt, die unter anderem die Entführung von Gouverneurin Whitmer und den Sturm auf das Parlament in Lansing geplant haben sollen. „Ich glaube, sie sagten, sie wurde bedroht“, sagte Trump, als die Rufe erneut aufbrandeten. „Und sie hat mir die Schuld gegeben!“

Samstag, 17. Oktober: Biden nennt fehlende Verurteilung rassistischer Gruppen durch Trump „erstaunlich“

  • US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat den Unwillen von Amtsinhaber Donald Trump zur Verurteilung weißer rassistischer Gruppierungen als „erstaunlich“ bezeichnet. Diese seien „inländische Terroristen“ sagte Biden mit Bezug auf einen kürzlich bekannt gewordenen Entführungsplan am Freitag (Ortszeit) zu rund 20 Gästen und Journalisten in der Stadt Southfield im US-Bundesstaat Michigan.
  • Zweieinhalb Wochen vor der Präsidentenwahl in den USA hat Amtsinhaber Donald Trump seine Angriffe gegen die Familie seines Herausforderers Joe Biden verschärft. „Joe Biden ist ein korrupter Politiker“, sagte der Republikaner am Freitag (Ortszeit) bei einem Wahlkampfauftritt in Ocala im US-Bundesstaat Florida. „Und die Biden-Familie ist ein kriminelles Unternehmen.“ Er fügte hinzu: „Die Bidens wurden reich, während Amerika ausgeraubt wurde.“
  • Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hofft auf eine Verbesserung des deutsch-amerikanischen Verhältnisses nach der US-Präsidentschaftswahl. „Ich wünsche mir, dass sich der Umgang miteinander ändert – völlig unabhängig davon, wer diese Wahl gewinnt“, sagte Maas den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. „Mit Donald Trump als Präsidenten ist das transatlantische Verhältnis komplizierter geworden“, fügte der Minister hinzu. „Da wurden immer wieder ohne vorherige Absprache Entscheidungen getroffen, die wir nicht nachvollziehen konnten“, erklärte Maas und verwies auf die Aufkündigung des Atomabkommens mit dem Iran.

Freitag, 16. Oktober: Trump fällt auf Satire-Text rein

  • „Wow, das gab es noch nie in der Geschichte“, kommentierte Trump in einem Tweet: US-Präsident Donald Trump ist auf einen Satire-Artikel reingefallen, wonach Twitter komplett abgeschaltet wurde, um die Verbreitung eines negativen Berichts über seinen Herausforderer Joe Biden zu stoppen. „Lenkt mehr Aufmerksamkeit auf den schläfrigen Joe und Big T.“ Mit „Big T“ meinte er vermutlich „Big Tech“, die großen Technologie-Konzerne, denen Trump und andere Republikaner vorwerfen, konservative Ansichten zu unterdrücken. Trump verlinkte in seinem Tweet zu einem Bericht der Satire-Website „Babylon Bee“, der den kurzzeitigen Twitter-Ausfall in der Nacht zum Freitag behandelte. Dort hieß es unter anderem, Twitter-Chef Jack Dorsey habe versucht, die Server mit einem Vorschlaghammer zu demolieren.

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  • Pop-Sängerin Lady Gaga hat ihre Fans mit einem Song zur Abstimmung bei den US-Wahlen am 3. November aufgerufen. „Ich weiß, das ist kitschig“, kommentierte die 34-Jährige in einem etwa einminütigen Video, das sie auf ihrem Twitter-Account veröffentlichte. Darin sitzt sie am Klavier und wirbt singend für eine Webseite mit Informationen zu den Wahlen. „Sie helfen euch bei der Registrierung, zeigen euch, wie man wählt“, heißt es in dem Lied, das die Sängerin augenzwinkernd als ihre „neue Single“ bezeichnete.

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Trump und Biden in getrennten TV-Bürgerfragestunden

Donnerstag, 15. Oktober: Joe Biden nimmt Rekordsumme an Wahlkampfspenden ein

  • Joe Biden hat für seinen Wahlkampf eine Rekordsumme eingenommen. Insgesamt 383 Millionen US-Dollar (326 Millionen Euro) nahm das Wahlkampfteam des Trump-Herausforderers in Form von Spenden allein im September ein. Bereits im August spendeten Unterstützer der demokratischen Partei 365 Millionen US-Dollar (rund 311 Millionen Euro). Für das Gegenlager dürfte die Rekordsumme ein Schlag sein. Noch gibt es keine offiziellen Zahlen zu den Wahlkampfspenden der Republikaner im September, im August waren es mit 210 Millionen Dollar (rund 179 Millionen Euro) allerdings deutlich weniger als die Summe der Demokraten.

Mittwoch, 14. Oktober: Trump kritisiert Merkel

  • US-Präsident Donald Trump hat sich in der Radioshow des rechtskonservativen Moderators Rush Limbaugh über sein Verhältnis zu Kanzlerin Angela Merkel geäußert. Trump sagte, er komme mit der Kanzlerin gut aus – um dann aber gegen Merkel auszuholen. So kritisierte er etwa das Nord-Stream-2-Projekt zwischen Deutschland und Russland: „Wartet einen Moment, Ihr gebt Russland Milliarden Dollar und wir sollen Euch vor Russland beschützen. Was ist das für ein Deal?“ Auf die Frage Limbaughs, wie die Kanzlerin auf diese Kritik reagierte, sagte Trump, sie habe nur gelächelt, weil sie „eine sehr kluge Frau“ sei. Sie habe nicht gewusst, wie sie antworten soll, so Trump. Der US-Präsident habe ihr gesagt: „Angela, du musst auf diese Frage nicht antworten.“ Er habe sie nicht blamieren wollen und mit einem Lächeln davon kommen lassen. Der US-Präsident sagte, er verstehe auch, warum ihn die Deutschen weniger mögen als seinen Vorgänger Obama. Limbaugh sagte er: „Deutschland hat die USA für eine lange Zeit ausgenutzt. Und ich will, dass das aufhört.“ Lesen Sie auch: Antikörper: Versuche mit Trumps „Heilmittel“ unterbrochen
  • Nach seiner Corona-Infektion verbreitet US-Präsident Donald Trump in den Augen seines Herausforderers Joe Biden mehr Falschinformationen über das Virus als zuvor. „Ich habe für seine Genesung gebetet, als er Covid bekommen hat, und ich hatte gehofft, dass er wenigstens etwas geläutert daraus hervorgehen würde“, sagte Biden am Dienstag bei einem Auftritt in Pembroke Pines im US-Bundesstaat Florida. „Aber was hat er getan? Er hat die Fehlinformationen nur intensiviert, die er zuvor gemacht hat, und macht es damit noch schlimmer.“ Lesen Sie hier: Umfragehoch: Was ist Bidens Vorsprung vor Trump wert?

Dienstag, 13. Oktober: Trump zurück im Wahlkampf

  • US-Präsident Donald Trump hat sich bei seiner Rückkehr auf die Wahlkampfbühne von seinen Anhängern im US-Bundesstaat Florida feiern lassen. „Ich fühle mich so stark“, sagte Trump am Montagabend (Ortszeit) während seines rund einstündigen Auftritts in Sanford bei Orlando vor dicht gedrängten Anhängern. Der 74-Jährige betonte wie schon am Wochenende, er sei nun immun. „Ich werde jeden in diesem Publikum küssen. Ich werde die Kerle und die schönen Frauen küssen (...). Ich werde euch einfach allen einen dicken, fetten Kuss geben.“ Florida ist ein potenziell entscheidender Bundesstaat für die Präsidentenwahl am 3. November. Lesen Sie dazu: Nach Corona-Infektion – So lief Trumps Wahlkampf-Comeback

Montag, 12. Oktober: Trump wohl mehrfach negativ auf Coronavirus getestet worden

  • US-Präsident Donald Trump ist nach Angaben seines Leibarztes negativ auf das Coronavirus getestet worden. Schnelltests seien an „aufeinanderfolgenden Tagen“ negativ ausgefallen, erklärte Sean Conley am Montag (Ortszeit) in einer Mitteilung. Er fügte hinzu, dass neben den Antigentests auch andere Labordaten hinzugezogen worden seien, um zu ermitteln, dass der Präsident nach seiner Corona-Infektion nicht mehr ansteckend sei. Wann Trump das erste Mal negativ getestet wurde und wie oft, blieb unklar.
  • Twitter hat eine Botschaft von US-Präsident Trump zu seiner angeblichen Immunität gegen das Coronavirus mit einer Warnung vor Falschinformationen versehen. Der Tweet habe gegen Regeln zur „Verbreitung irreführender und womöglich gesundheitsschädlicher Informationen“ beim Thema Covid-19 verstoßen, hieß es am Sonntag.
  • Der führende US-Gesundheitsexperte Anthony Fauci hat nach eigenen Worten der Nutzung eines Interview-Ausschnitts für einen Wahlkampf-Werbeclip von US-Präsident Donald Trump nicht zugestimmt. „Ich war total überrascht“, zitierte die „New York Times“ am Sonntag den renommierten Immunologen. Die Äußerungen aus einem im März veröffentlichten Interview mit dem Sender Fox News für das 30 Sekunden lange Werbevideo seien aus dem Zusammenhang gerissen worden. Die Verwendung seines Namens und seiner Worte sei ohne seine Erlaubnis erfolgt, sagte Fauci.

  • Das Ringen um die Besetzung des freien Postens am Obersten Gericht der USA geht in die heiße Phase. Im US-Senat soll am Montagnachmittag (Ortszeit) die mehrtägige Anhörung der Kandidatin von US-Präsident Donald Trump beginnen. Am ersten Tag geht es im Justizausschuss zunächst um die Vorstellung der konservativen Juristin Amy Coney Barrett und einleitende Stellungnahmen. Die Anhörung geht am Dienstag mit der Befragung der Kandidatin weiter. Trump und die Republikaner im Senat wollen Barrett noch vor der Präsidentenwahl am 3. November ins Oberste Gericht bringen. Der Präsident machte keinen Hehl daraus, dass es ihm dabei auch um mögliche gerichtliche Auseinandersetzungen zur Auszählung der Stimmen bei der Wahl geht. Trump hatte Barrett als Nachfolgerin der verstorbenen liberalen Richterin Ruth Bader Ginsburg nominiert. Mit ihrer Ernennung bekämen die Konservativen im Supreme Court eine dominierende Mehrheit von sechs der neun Sitze am Gericht.

Sonntag, 11. Oktober: Trump erklärt sich für immun gegen Coronavirus

  • Donald Trump startet nach seiner Corona-Infektion wieder in den US-Wahlkampf – doch die Spitzen seiner Partei fürchten ein Wahldebakel. Lesen Sie hier: Die Angst der Republikaner vor Bidens Erdrutschsieg
  • Vor der Wiederaufnahme seiner Wahlkampftour hat sich US-Präsident Donald Trump für immun gegen das Coronavirus erklärt. „Es sieht so aus, als wäre ich immun für, ich weiß nicht, vielleicht lange Zeit und vielleicht eine kurze Zeit, es könnte für immer sein, niemand weiß es wirklich, aber ich bin immun“, sagte Trump am Sonntag in einem Telefoninterview mit dem Sender Fox News.

Samstag, 10. Oktober: Greta Thunberg ruft zur Wahl von Joe Biden auf

  • Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg hat die US-Bürger zur Wahl des demokratischen Kandidaten Joe Biden aufgerufen. „Ich mische mich nie in die Parteipolitik ein. Aber die kommende US-Wahl geht weit darüber hinaus“, schrieb sie am Samstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Auch wenn Bidens Versprechen in der Klimapolitik nicht weit genug gingen, sei er verglichen mit US-Präsident Donald Trump die bessere Wahl.„Organisiert euch einfach und seht zu, dass alle Biden wählen“, fügte die 17-Jährige hinzu. Trump äußert immer wieder Zweifel am menschengemachten Klimawandel. Thunberg musste sich wiederholt Spott von ihm gefallen lassen.

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  • Nun hat es auch das Weiße Haus bestätigt: US-Präsident Donald Trump kehrt in den Wahlkampf zurück und wird schon am Samstag zu seinen Anhängern sprechen. Wenige Tage nach seiner Rückkehr in den Amtssitz des US-Präsidenten werde bei einem „friedlichen Protest für Recht und Ordnung“ auf der Südwiese seiner Residenz sprechen, teilte das Weiße Haus am Freitagabend (Ortszeit) mit. US-Medien hatten zuvor berichtet, rund 2000 Personen seien eingeladen worden. Trump wolle sich vom Balkon des Weißen Hauses an sie wenden. Unklar ist, ob Trump nach seiner Covid19-Erkrankung noch ansteckend ist.
  • Das für die kommende Woche geplante zweite TV-Duell zwischen Donald Trump und Joe Biden ist offiziell abgesagt worden. Diese Entscheidung verkündete am Freitagabend die für die Organisation der Präsidentschaftsdebatten zuständige Kommission. „Es wird keine Debatte am 15. Oktober geben“, hieß es von der Kommission.Die Absage hatte sich bereits angebahnt. Trotz seiner Corona-Infektion hatte sich Trump zunächst dafür ausgesprochen, die zweite TV-Debatte wie geplant abzuhalten. Damit stieß er auf Kritik und Widerstand. Sein Herausforderer Joe Biden zeigte sich offen für ein virtuelles Format, auch die Kommission unterbreitete diesen Vorschlag, um „Gesundheit und Sicherheit aller Beteiligten zu schützen.“ Trump hingegen lehnte die Pläne ab. Das erste TV-Duell zwischen Donald Trump und Joe Biden war höchst chaotisch verlaufen, weil sich die Kontrahenten permanent unterbrachen. Deutlich gemäßigter lief das TV-Duell der beiden potenziellen Vizepräsidenten, Mike Pence und Kamala Harris. Das TV-Duell hatte einen heimlichen Star: Eine Fliege auf dem Kopf von Mike Pence.

Freitag, 9. Oktober: Trump will Hunderte vor Weißem Haus empfangen

  • Nur wenige Tage nach seiner Rückkehr ins Weiße Haus plant US-Präsident Donald Trump offenbar, Hunderte Menschen auf dem Südrasen des Weißen Hauses zu empfangen. Das berichtete der US-Sender „ABC“ zuerst. Das Event soll am Samstag stattfinden. Es gebe sogar eine offizielle Einladung, die dem Sender vorliege
  • Donald Trump hat fürs Wochenende die ersten Wahlkampfauftritte seit seiner Covid-19-Erkrankung in Aussicht gestellt. Er wolle am Samstag nach Florida und am Sonntag nach Pennsylvania, sagte Trump in einem Telefoninterview mit dem TV-Sender Fox News. Sein Leibarzt teilte zuvor mit, dass der Präsident die ihm verschriebene Covid-Behandlung abgeschlossen habe und zum Samstag wieder öffentliche Termine absolvieren dürfe

Donnerstag, 8. Oktober: Hickhack um TV-Duell mit Biden – Nach Absage will Trump Verschiebung

Mittwoch, 7. Oktober: US-Behörde dämpft Hoffnung auf schnelle Zulassung von Corona-Impfstoff

  • Donald Trump hat Gespräche über ein weiteres, milliardenschweres Konjunkturpaket für die schwer angeschlagene US-Wirtschaft abgebrochen. Republikaner sehen darin einen „Schuss ins eigene Knie“. Lesen Sie hier mehr zum Thema: Corona-Krise: Trump lässt Milliarden-Hilfspaket platzen
  • Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat die Hoffnung auf eine schnelle Zulassung eines Corona-Impfstoffes in den USA gedämpft. Die Behörde veröffentlichte am Dienstag (Ortszeit) ihre Richtlinien für die beschleunigte Zulassung eines Corona-Impfstoffs. Demnach müssen Hersteller in der dritten und letzten Testphase eine Nachbeobachtungszeit einhalten, die es de facto unmöglich macht, noch vor der Präsidentschaftswahl am 3. November einen Impfstoff auf den Markt zu bringen.
  • Donald Trump nimmt aufgrund seiner Coronavirus-Infektion das Medikament Dexamethason. Lesen Sie hier, welche (Neben-)Wirkungen das Mittel haben kann.

Dienstag: 6. Oktober: Michelle Obama nennt Trump rassistisch

  • Die frühere First Lady Michelle Obama ist vier Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl hart mit Amtsinhaber Donald Trump ins Gericht gegangen. Trump sei im Umgang mit der Corona-Pandemie „gescheitert“, er schüre Ängste vor Afroamerikanern, spalte das Land und verbreite Verschwörungstheorien, sagte die Ehefrau des ersten schwarzen US-Präsidenten Barack Obama am Dienstag in einer Videobotschaft. „Was der Präsident macht, ist offenkundig falsch, moralisch falsch und ja, es ist rassistisch.“
  • US-Präsident Trump hat die Verhandlungen mit den oppositionellen Demokraten für ein neues Corona-Hilfspaket abgebrochen. Trump schrieb am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter, er habe seine Unterhändler angewiesen, die Gespräche bis zur Präsidentschaftswahl am 3. November einzustellen. Während die Demokraten die Entscheidung scharf kritisierten, rutschten an der New Yorker Börse die Aktienkurse in die Tiefe.
  • Donald Trump hat auf Twitter verkündet, dass er seinen wegen der Erkrankung ausgesetzten Wahlkampf bald wieder aufnehmen werde. Er plane auch weiterhin, an der zweiten TV-Debatte mit Herausforderer Joe Biden am 15. Oktober teilzunehmen

Montag, 5. Oktober: Joe Biden erneut negativ auf das Coronavirus getestet

  • Der demokratische US-Präsidentschaftsbewerber Joe Biden ist erneut negativ auf das Coronavirus getestet worden
  • Die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, ist bisher nicht direkt über den Gesundheitszustand des an Covid-19 erkrankten Präsidenten Donald Trump unterrichtet worden.
  • Trotz seiner Infektion mit dem Coronavirus hat US-Präsident Donald Trump kurzzeitig das Krankenhaus verlassen und sich bei einer Fahrt im gepanzerten Wagen von Anhängern bejubeln lassen. Lesen Sie dazu: Kranker Trump tritt kurz vor Fans auf – Scharfe Kritik

Sonntag, 4. Oktober: US-Politinsider Daniel Banjamin über Trumps Corona-Infektion

  • Daniel Benjamin kennt die amerikanische Politik von innen wie nur wenige. Er war Redenschreiber von Präsident Bill Clinton und Anti-Terrorismus-Koordinator unter US-Außenministerin Hillary Clinton. Im Interview spricht er über Trumps Corona-Infektion und mögliche Gewaltausbrüche nach der Wahl. Lesen Sie, warum Corona „ein enormer Schlag für Trumps Wahlkampf“ ist.
  • Da Donald Trump nach seiner Corona-Infektion vorerst als Wahlkämpfer ausfällt, sollen seine Kinder und Vizepräsident Mike Pence für ihn einspringen. Der Präsident sagte in einer Videobotschaft aus dem Krankenhaus, er wolle „den Wahlkampf so abschließen, wie er begonnen hat“. Er war mehrmals pro Woche zu Events in verschiedenen Städten geflogen.
  • Als Zeichen der Transparenz will Joe Biden die Ergebnisse seiner Corona-Tests künftig veröffentlichen

Samstag, 3. Oktober: Corona-Infektionen: Keine Senatssitzungen für zwei Wochen

  • Der US-Senat setzt nach Corona-Infektionen von mindestens drei Mitgliedern für zwei Wochen seine Plenarsitzungen aus. Zugleich solle der Justizausschuss trotzdem mit den Anhörungen der Kandidatin der das Oberste Gericht der USA, Amy Coney Barrett, fortfahren, betonte der republikanische Mehrheitsführer Mitch McConnell am Samstag. Die Demokraten kritisierten diese Entscheidung.
  • US-Präsident Trump hat sich nach seiner Coronavirus-Infektion ins Militärkrankenhaus Walter Reed bei Washington begeben. Es handele sich um eine Vorsichtsmaßnahme, hieß es aus dem Weißen Haus
  • Trumps Sohn Donald Trump Jr. sagte dem Sender Fox News, es sei „offensichtlich“, dass sein Vater seine Corona-Infektion „sehr ernst“ nehme. „Aber er ist ein Kämpfer“, fügte Trump Jr. hinzu. Lesen Sie hier: Donald Trump hat Corona: Was das für die US-Wahl bedeutet

Freitag, 2. Oktober: Trump setzt Wahlkampfauftritte nach Corona-Infektion aus

  • Donald Trump setzt seine persönlichen Wahlkampfauftritte aus. Trumps Wahlkampfchef Bill Stepien teilte am Freitag mit, alle bereits angekündigten Wahlkampfveranstaltungen unter Teilnahme des Präsidenten würden entweder verschoben oder online abgehalten. Lesen Sie dazu: Trump infiziert: Wie kam das Coronavirus ins Weiße Haus?

Donnerstag, 1. Oktober: Trumps Leibarzt: Präsident kann Amtsgeschäfte weiterführen

  • Der US-Präsident Donald Trump und First Lady Melania haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Der Leibarzt des US-Präsidenten erwartet, dass Donald Trump trotz seiner Corona-Infektion die Amtsgeschäfte „ohne Unterbrechung“ weiterführen kann
  • Nach dem chaotischen TV-Duell mit seinem Herausforderer Joe Biden hat sich US-Präsident Donald Trump zum Sieger der ersten Debatte vor der Präsidentschaftswahl erklärt. „Wir haben die Debatte gestern Abend nach jedem Maßstab mühelos gewonnen“, sagte der Republikaner am Mittwoch im Garten des Weißen Hauses.
  • Mehrere Republikaner haben sich nach der Weigerung Donald Trumps, rechte Gruppierungen eindeutig zu verurteilen, von dem US-Präsidenten distanziert. Trump seinerseits versuchte sich am Mittwoch in Schadensbegrenzung. „Ich weiß nicht, wer die Proud Boys sind“, sagte Trump mit Blick auf eine gleichnamige rechte Vereinigung, die am Vortag bei der TV-Debatte mit Herausforderer Joe Biden zum Thema geworden war. „Wer auch immer sie sind, sie müssen sich zurückhalten und die Strafverfolgungsbehörden ihre Arbeit machen lassen.“
  • Einer der größten Verlierer des TV-Duells am Dienstag war der Moderator: Chris Wallace hat sich stark frustriert über den chaotischen Verlauf des ersten Fernsehduells zwischen Präsident Donald Trump und dessen Wahl-Herausforderer Joe Biden geäußert. Er sei „einfach traurig“ darüber, wie die Debatte abgelaufen sei, sagte der Moderator des konservativen Senders Fox News am Mittwoch der „New York Times“. Er hätte nie gedacht, dass die Debatte derart „entgleisen“ würde.

Mittwoch, 30. September: Der Tag des ersten TV-Duells zwischen Biden und Trump

„Proud Boys, stand back and stand by“ – Wen meinte Trump?

Dienstag, 29. September: Biden veröffentlicht Steuererklärung

  • Kurz vor dem mit Hochspannung erwarteten ersten TV-Duell zwischen Donald Trump und Joe Biden hat der demokratische Präsidentschaftskandidat seine jüngste Steuererklärung veröffentlicht. Laut der am Dienstag auf der Website des Kandidaten veröffentlichten Dokumente zahlten Biden und seine Frau Jill im vergangenen Jahr 299.346 Dollar (rund 255.000 Euro) an Bundessteuern
  • Donald Trump manövriert die USA weiterhin im Zick-Zack-Kurs durch die Corona-Pandemie. Sinnierte der US-Präsident in den vergangenen Wochen mehrfach davon, dass es ja eigentlich besser sei, wenn weniger Corona-Tests durchgeführt würden, weil es dann auch weniger Fälle gäbe, will er nun die Testkapazität deutlich hochfahren.

Montag, 28. September: 100 Millionen Zuschauer bei TV-Duell erwartet

  • Stolze 100 Millionen Fernsehzuschauer werten erwartet, wenn es am Dienstagabend zum TV-Duell zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem Herausforderer Joe Biden kommt. Es bleibt abzuwarten, ob es wirklich zu der erwarteten Schlammschlacht zwischen den beiden Kontrahenten kommt. Aussagen von Trump im Vorfeld lassen es jedenfalls vermuten
  • Kurz vor dem ersten Fernsehduell zwischen Donald Trump und Joe Biden sorgt ein Zeitungsbericht für Wirbel, wonach Trump über Jahre hinweg nur minimale oder gar keine Einkommensteuer auf Bundesebene entrichtet hat. Wie die „New York Times“ am Sonntag unter Berufung auf Steuerunterlagen berichtete, zahlte Trump im Wahljahr 2016 und in seinem ersten Amtsjahr 2017 nur jeweils 750 Dollar an die Bundessteuerbehörde IRS. Mehr als 70.000 Dollar setzte Trump nach Recherchen der „New York Times“ für das Styling seiner Frisur während der Laufzeit seiner Show „The Apprentice“ von der Steuer ab. Lesen Sie hier mehr zum Thema: Trump soll jahrelang keine Bundessteuern gezahlt haben
  • Donald Trumps früherer Wahlkampfmanager Brad Parscale ist am Sonntag laut Medienberichten in ein Krankenhaus eingeliefert worden – offenbar nach einem Suizidversuch, wie unter anderem CNN berichtet

US-Wahl 2020 - Alles zum Duell Trump vs. Biden

Sonntag, 27. September: Trump fordert Doping-Test von Biden vor TV-Duell

  • Zwei Tage vor dem TV-Duell mit Joe Biden hat US-Präsident Donald Trump seinen Rivalen aufgefordert, einen Dopingtest zu machen. Entweder vor oder nach dem für Dienstagabend geplanten Duell solle sich Biden einem solchen Test unterziehen, verlangte Trump am Sonntag auf Twitter
  • Joe Biden hat Donald Trump vorgeworfen, wie Nazi-Propagandaminister Joseph Goebbels zu lügen. „Er ist so in etwa wie Goebbels. Man erzählt eine Lüge lange genug, wiederholt sie, wiederholt sie, wiederholt sie – und sie gilt als Allgemeinwissen“, sagte Biden in einem am Samstag ausgestrahlten Interview des TV-Senders MSNBC. Auslöser war eine Frage nach Trumps Behauptungen, Biden sei ein Sozialist
  • Die Nominierung von Amy Coney Barrett für den Supreme Court ist wie erwartet höchst umstritten. Unser US-Korrespondent sieht als mögliche Folge nicht nur eine weitere Polarisierung innerhalb der Bevölkerung, sondern auch eine Gefahr für die Demokratie. Lesen Sie hier den gesamten Kommentar von Dirk Hautkapp: Trump verschärft mit Wahl für Supreme Court Spaltung der USA
  • US-Präsident Donald Trump hat Amy Coney Barrett als Richterin für die Nachfolge von Ruth Bader Ginsburg am Supreme Court nominiert. Die tiefgläubige Katholikin gilt als entschiedene Abtreibungsgegnerin und würde die konservative Mehrheit am Obersten Gerichtshof der USA zementieren. Lesen Sie hier mehr über Trumps neue Richterin: So radikal ist Amy Coney Barrett
  • US-Präsident Donald Trump hat ungeachtet der Kritik aus seiner eigenen Partei bekräftigt, dass er keine Machtübergabe in Fall einer Wahlniederlage vorab garantieren wolle. Zugleich betonte er erneut seine Überzeugung, dass er die Präsidentenwahl am 3. November nur durch Betrug verlieren könne
  • Ein US-Artikel hat skizziert, wie Donald Trump versuchen könnte, die Wahl zu stehlen. Seitdem herrscht in den USA Alarmstimmung. Lesen Sie hier, welchen Trick Donald Trump anwenden könnte, um die Wahl von Joe Biden zu stehlen.

Freitag, 25. September: Nichte klagt gegen US-Präsident Donald Trump

  • In einem Streit um Anteile am Immobilien-Imperium der Familie strengt Trumps Nichte Mary einen Prozess gegen den US-Präsidenten und zwei seiner Geschwister an. In einer am Donnerstag (Ortszeit) in New York vor Gericht eingereichten Klage wirft die 55-Jährige ihnen vor, sie um mehrere Millionen Dollar betrogen zu haben. Präsident Trump, sein im August verstorbener Bruder Robert sowie seine Schwester Maryanne - eine pensionierte Bundesrichterin - hätten sich dafür gegen sie verschworen. Die Ansprüche gegen Robert werden in der Klage bei dessen Nachlassverwalter geltend gemacht.
  • Immer wieder versucht Donald Trump, Zweifel an der Briefwahl zu sähen. Trump behauptet, dass millionenfach an US-Bürger verschickte Wahlunterlagen die Gefahr von Wahlfälschung drastisch erhöhten. Experten und Wahlverantwortliche bestreiten dies. Dass Donald Trump und auch seine republikanische Partei gegen die Briefwahl schießen, liegt auch daran, dass damit mehr traditionell für die Demokraten stimmenden Schwarzen ihre Stimme abgeben. Lesen Sie hier: So will Donald Trump die Briefwahl bei der US-Wahl sabotieren.
  • Begleitet von Protesten hat Trump der verstorbenen Verfassungsrichterin Ruth Bader Ginsburg die letzte Ehre erwiesen. Trump kam am Donnerstag mit seiner Ehefrau Melania zum vor dem Obersten Gerichtshof in Washington aufgebahrten Sarg der liberalen Richterin. Der Präsident trug dabei – wie nur sehr selten – eine Gesichtsmaske zum Schutz vor dem Corona-Virus. Lesen Sie hier: So geht es nach dem Tod von Ruth Bader Ginsburg weiter

Szenen von den Protesten gegen Trump sehen Sie hier in unserem Video:

Vote him out - Protestrufe gegen Trump am Supreme Court

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    Trump will dagegen schon am Samstag eine Nachfolgekandidatin präsentieren.

    Darum ist die Besetzung so umstritten:

    • Trump setzt darauf, dass diese dann noch vor der Präsidentschaftswahl in knapp sechs Wochen vom Senat bestätigt wird.
    • Die oppositionellen Demokraten und Joe Biden haben Trump vergeblich aufgefordert, erst die Präsidentschaftswahl abzuwarten.
    • 2016 hatten die Republikaner im Senat die Neubesetzung eines vakanten Supreme-Court-Postens durch den damaligen Präsidenten Obama blockiert.
    • Sie argumentierten, über die Personalie solle erst nach der Präsidentschaftswahl entschieden werden.
    • Trump konnte den Posten dann nach seinem Wahlsieg besetzen. (fmg/dpa/afp)