Salzgitter. Von einem Millionenschaden spricht die Gewerkschaft IG Bau und nennt als Ursachen Schwarzarbeit, illegale Beschäftigung und Lohn-Prellerei.

Schwarzarbeit, illegale Beschäftigung und Lohn-Prellerei in der Baubranche haben in der Region einen Millionenschaden verursacht. Das teilt die Gewerkschaft IG Bau mit. Sie beruft sich auf eine Auswertung des Bundesfinanzministeriums. Danach kontrollierte das Hauptzollamt Braunschweig, das auch für Salzgitter zuständig ist, 2019 305 Baufirmen. Es habe 301 Ermittlungsverfahren gegeben.

Staat und Kassen entgehen 11,2 Millionen Euro

Wegen illegaler Praktiken seien dem Staat und den Sozialkassen 11,2 Millionen Euro entgangen. Sauber wirtschaftende Firmen dürften nicht wegschauen, wenn sich Konkurrenten nicht an die Regeln hielten. Laut Statistischem Bundesamt, so die Gewerkschaft, stiegen die Bau-Umsätze in den ersten fünf Monaten des Jahres trotz Pandemie um rund sieben Prozent. Das beste Mittel gegen unerlaubte Geschäfte am Bau sei ein fairer Wettbewerb zu fairen Löhnen und Arbeitsbedingungen.

Gewerkschaft: Bauberufe müssen attraktiver werden

Die Arbeitgeber hätten in der laufenden Tarifrunde die Chance, die Bauberufe für Fach- und Nachwuchskräfte attraktiver zu machen. Zudem müsse der Zoll schwarze Schafe noch stärker in den Blick nehmen. Laut Finanzministerium seien beim Hauptzollamt Braunschweig zu Jahresbeginn 152 Planstellen besetzt gewesen.